Ich liebte es, schwanger zu sein, und ich liebte es, ein Baby zu haben. Es war der Beginn der Erfüllung meines Traums von einer großen Familie. Doch als der Krebs mein glückliches Leben und meine strahlenden Träume zerstörte, stürzte ich in einen tiefen Abgrund. Träume verloren. Die Vorstellung einer großen Familie ausgelöscht. Selbst mit einem kleinen Kind kann man um nicht existierende Geschwister trauern. Besonders wenn sie älter wird und nach möglichen Schwestern oder Brüdern fragt, übermannt mich die Traurigkeit über meine vergeblichen Antworten.
Ich fühlte mich tief allein in meiner Trauer, und keine meiner Freundinnen konnte meinen Schmerz wirklich nachvollziehen. Sie glaubten, sie wüssten, wie es mir ging, doch das taten sie nicht. Ich wusste nicht, was ich wirklich wollte, und das war sehr schwer. Ich war verloren in der Welt des Unbewussten. Ich wollte eine große Familie, doch konnte ich mit nur einem Kind nicht zufrieden sein?
Mein Mann verstand jeden Zweifel und jede Entscheidung, die ich treffen könnte – sei es Adoption, Leihmutterschaft, ein weiterer Versuch oder das Aufgeben. Er wurde zum Rettungsboot, an dem ich mich festhielt. Er gab mir Halt, doch ich wusste nicht, was mir wirklich helfen würde. Zeit. Die Zeit und reden hat mir geholfen.
Christiane, die geduldig zuhörte und ohne Urteil oder Lösungen verstand, war der Hafen, den ich dringend brauchte. Ich sprach mit ihr über alles: die Träume, Wünsche, meine Zweifel und Ängste. Sie hörte einfach zu und gab meinen Gefühlen Raum. Auch wenn die Gedanken nicht verschwanden. Angst, der Zweifel und die Trauer wurde dadurch leichter.
Es gab keine Lösung, und es gibt sie immer noch nicht, aber der Weg ist zumindest offen.
Marie, 42